Geschichte der Römer.
Italien.
§54. Der Landescharakter. Italien, die mittelste der drei südlichen Halbinseln Europas, wird im Osten vom adriatischen, im Süden vom ionischen und mittelländischen Meere, im Westen von dem tyrrhenischen Meere begrenzt; im Norden erhebt sich der hohe Wall der Alpen. Schmal und langgestreckt, zieht sich das Land von Nordwesten nach Südosten und verläuft in zwei Halbinseln, zwischen denen sich der Busen von Tarent ausbreitet. Mit Einschluß der zugehörigen Inseln beträgt der Flächeninhalt Italiens etwas mehr als die Hälfte des deutschen Reiches. Italien besitzt eine weit ausgedehnte Küste; so hat sich denn von jeher ein großer Teil Das M«r. seiner Bewohner mit Fischerei, Schiffahrt und Seehandel beschäftigt. Es ist ein g e b i r g i g e s Land. Der A p e n n i n, der die Halbinsel durchzieht. Die ®cbtr3e. erhebt sich in den Abruzzen zu einer Höhe von fast 3000 nt. Er ist reich an jähen Abstürzen und wilden Schluchten; einst trug er ausgedehnte Wälder, die im Laufe der Jahrhunderte abgeforstet worden sind. Infolge der großen Ausdehnung der Berge sind weite Teile des Landes nicht zum Ackerbau, sondern nur zur Viehzucht zu verwenden; darauf deutet schon der Name des Landes hin, der „das Rinderland" bedeutet. Fruchtbar sind nur die Ebenen, vor allen das oberitalische Tiefland, in grauer Vorzeit ein Die Ebene«, sumpfiges Waldgebiet, aber schon zur Zeit der römischen Kaiser ein blühendes Gartenland, und die gesegnete Ebene von Eampanien, reich an Feldfrüchten und Obst, in deren Mitte sich der Vulkan Vesuv erhebt; auch Apulien ist ein breites Flachland. Das Klima ähnelt dem Klima Griechenlands; doch Klima, sind in dem nördlichen Teile Italiens die Winter kälter. Auch die italische Landschast ist wie die griechische an vielen Stellen von hinreißender, erhabener Schönheit.
§ 55. Die Landschaften des Festlandes. Oberitalien, das vom Po,
seinen Nebenflüssen und der Etsch bewässert wird, hieß bei den Römern das
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
54
Geschichte der Römer.
diesseitige Gallien, weil es von gallischen oder keltischen Stämmen bewohnt war, die aus dem heutigen Frankreich über die Alpen hinüber-»ittrlltalien. gekommen waren. An der Westküste folgte darauf die von dem Arno und dem Tiber durchströmte Landschaft Etrurien, von den Etruskern oder Tyrrhenern bewohnt, dem ältesten Kulturvolk Italiens, das sich früh an städtisches Leben gewöhnte, Gewerbe und Handel trieb, Reichtum und Macht gewann und einst das nach ihm benannte tyrrhenische Meer mit seinen Schiffen beherrschte. Noch sind in der Nähe der Etruskerstädte viele Gräber edler Geschlechter erhalten, und ganze Museen hat man mit Tongefäßen, Bronzearbeiten und goldenen Schmucksachen gefüllt, die von Künstlern und Handwerkern dieses Volkes herrühren.
Weiter südlich lag Latium, das Land der Latiner; hier wurde wenige Meilen oberhalb der Tibermündung Rom gegründet. Die Latiner gehörten zu dem Volksstamm der I t a l i k e r, dem auch die nördlich, östlich und südöstlich der Latiner wohnenden umbrisch-sabellischen Stämme angehörten, meist derbe, kriegerische Gebirgsvölker, die vorzugsweise Viehzucht trieben, in Dörfern wohnten und wenig Städte hatten. Der nördlichste dieser Stämme war der der U m b r e r, an den sich nach Süden zu die Sabiner und ihre Tochterstämme, die sabellischen Völker anschlossen; unter diesen sind vor allen die Samniter zu nennen. Antrritalien. nach Unteritalien wohnten die Stämme der Italiker; aber hier
bedeckten sich seit dem achten Jahrhundert die Küsten mit den Ansiedlungen der Griechen, nach denen man diesen Teil des Landes Groß-Griechen-land nannte. Durch Ackerbau und Viehzucht, Gewerbe und Handel blühten diese empor und vermittelten den Ureinwohnern eine höhere Kultur, ihnen verdankten die Italiker insbesondere die Kenntnis der Buchstabenschrift.
Insel». § 56. Die Inseln. Die größte der italischen Inseln ist das dreieckig geformte Sizilien, das nur durch die schmale Meerenge von Messina vom Festlande getrennt wird; an 'seiner Ostküste erhebt sich der gewaltige Vulkan Ätna. An den Gestaden Siziliens hatten schon die Phönizier Handelsniederlassungen gegründet. Später fiel der größere, östliche Teil der Insel den Griechen zu; die Westspitze dagegen kam in den Besitz Karthagos, der großen und reichen Pflanzstadt der Phönizier, die an
der Küste Afrikas Sizilien gegenüber lag.
S a r d i n i e n und K o r s i k a spielen in der Geschichte des Altertums eine unbedeutende Rolle. Neben ihnen ist noch das erzreiche Elba an der etruskischen Küste zu erwähnen.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Personennamen: Arno
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Frankreich Etrurien Italiens Latium Rom Unteritalien Sizilien Messina Siziliens Karthagos Afrikas_Sizilien Elba
§ 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel.
95
1
ziehen, ist sie waldlos, einförmig, wasserarm, im Sommer oft in einen
dicken Staub eingehüllt, im ganzen also wenig fruchtbar. So bietet
sie nur spärliches Futter für Schaf- und Ziegenherden und ist schwach
bevölkert. Der ödeste Teil liegt im So., die Steppe Mancha, auf der
der berühmte spanische Dichter Cervantes seinen Helden Don Quijote
seine Abenteuer bestehen läßt. Das dort wachsende Espartogras wird
zu allerlei Flechtereien verwandt. Die Kastilische Hochebene senkt sich
allmählich zum Atlantischen Ozeane und wird durch das Kastilische
Scheidegebirge in Alt- (im N.) und Neu- (im S.) Kastilien ge-
teilt. Im n. Teil fließt der Duero, im s. der Tajo und Gua-
diana. Infolge des großen Wassermangels und der tief in die Ebene
eingegrabenen Flußbetten sind diese Flüsse wenig brauchbar; zudem durch-
brechen sie das Randgebirge, sind also für den Verkehr mit dem Meere
nur an der Mündung verwendbar. An der seeartig erweiterten Tajo-
Mündung liegt in herrlicher Umgebung auf Anhöhen die Hauptstadt
Portugals Lissabon. Dagegen in der Mitte der Hochebene ist die
Hauptstadt Spaniens gelegen, Madrid, welche, wie ein spanisches
Sprichwort sagt, drei Monate Winter und neun Monate Hölle hat.
Die Grenzen der Hochebene sind:
a) Im N. das eisenreiche Kantabrische Randgebirge, auf
dem die Niederschläge vom Meere her reichen Waldwuchs erzeugt haben.
Der schmale Küstenstreifen ist mit ausgedehnten Laub- und Nadelwäldern
bedeckt und bringt viel mitteleuropäisches Obst hervor. Der Haupthafen
ist Santander, wichtiger Eisenbahnpunkt sür den Verkehr nach
Madrid. Im Nw. schließt sich das zerklüftete, an der Küste zerrissene
Bergland von Galicia an, dessen Bewohner, die fleißigen Gallegos,
in den großen Städten des Landes sich ihr Brot verdienen müssen, viel-
fach als Wasserträger. (In welchem Gebiet Frankreichs ist es ähnlich so?)
d) Im No. zieht sich das Aragonische Tiefland hin, durch
welches in sö. Richtung der Ebro dem Mittelmeer zueilt. Da er aber
vor seiner Mündung das Katalonische Küstengebirge durchbrechen
muß, ist er wenig schiffbar und die Tiefebene, zu der die Seewinde nicht
gelangen können, unfruchtbar und gering bevölkert. Die Küste am Mittel-
meer ist dagegen dicht bewohnt, weil das Randgebirge reich an Kohlen
und Eisen ist. Darum ist auch die hier liegende Großstadt Barcelona
die einzige bedeutende Industriestadt Spaniens. Nach N. ist die Ebro-
Tiefebene durch den Gebirgswall der Pyrenäen abgeschlossen. Diese
sind ein schwer zugängliches Kettengebirge mit wenigen Pässen, die in
bedeutender Höhe liegen, so daß wirklich brauchbare Übergangsstraßen
(Eisenbahnen) nur an den beiden Endpunkten sich befinden. Ter höchste
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Kastilische
Scheidegebirge Kastilien Portugals_Lissabon Spaniens Madrid Madrid Galicia Frankreichs Barcelona Spaniens
§ 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel.
97
3. Klima und Kultur. Die Kastilische Hochebene hat vollständig
Binnenlandklima, ist sehr trocken und starken Wärmeschwankungen aus-
gesetzt, daher ungesund, die Winter sind oft eisig kalt, die Sommer bei
wolkenlosem Himmel sehr heiß. Die W.- und N.-Küste hat Seeklima
und reiche Niederschläge, die S.- und O.-Küste haben warme Sommer
und milde Winter. Die geringe Niederschlagsmenge letzterer wird durch
künstliche Bewässerung von den kleinen Küstenflüssen aus ersetzt.
Infolge der ungünstigen Vodenbeschaffenheit und des zum größten
Teil schlechten Klimas ist die Kultur des Landes vielfach auf niedriger
Stufe. Ackerbau und Industrie, zu der allerdings die Kohlen fehlen,
sind ganz unbedeutend. Im Bergbau werden gewonnen Eisen, Blei,
Kupfer, Silber und Quecksilber. Ergiebig ist der Weinbau und Anbau
von Südfrüchten. Der Handel ist trotz der günstigen Lage von ge-
ringem Umfang, zumal die Bevölkerung, welche von ihrer zu Beginn
der Neuzeit glänzenden Weltstellung sich nur den Stolz bewahrt hat,
wenig rührig und recht ungebildet ist.
4. Bevölkerung. Von den Urbewohnern findet sich nur ein
Rest, die Basken, in den Pyrenäen. Die jetzigen Bewohner der
Halbinsel, die Spanier und Portugiesen, sind Romanen, stark im Blute
untermischt mit den seit 711 von S. her vorgedrungenen Arabern. Diese,
auch Mauren genannt, nahmen die ganze Halbinsel mit Ausnahme des
gebirgigen Nordrandes in Besitz; ihre Herrschaft war glänzend durch
Kunst, besonders in prächtigen Bauten, und durch die Wissenschaften der
Mathematik und Medizin. Auch ihre feinen Waffen- und Lederarbeiten
(Toledo und Cordoba) waren berühmt. Sie erlagen den allmählich von
N. anstürmenden Christen; der Hauptheld dieser Kämpfe war Don
Rodrigo, genannt der Cid (f1099). 1492 fiel ihre letzte Feste Granada;
ihre Religion wurde ganz ausgerottet. Zu Anfang der Neuzeit war
Spanien, nach Vereinigung der beiden Reiche Kastilien und Aragonien,
der mächtigste Staat Europas; unter seinen Königen Karl I. (als römisch-
deutscher Kaiser Karl Y.) und Philipp Ii. war sein Einfluß gewaltig,
zumal es unerschöpfliche Reichtümer in Amerika fand. Aber durch
schwache Regenten, Erbfolgestreitigkeiten und Revolutionen sank das
Reich; der Abfall der großen amerikanischen Besitzungen war die Folge
der eigennützigen Ausbeutung durch das Mutterland. Die Bevölkerung
gehört jetzt durchweg dem römisch-katholischen Bekenntnis an.
5. Staaten und Städte. Auf der Halbinsel bestehen zwei
Königreiche, das größere Spanien, das kleinere Portugal, welche
wegen der unzugänglichen Gebirge und nicht schiffbaren Flüsse in keinem
Verkehr miteinander stehen.
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 7
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Toledo Karl_I. Karl_Y. Karl Philipp_Ii Philipp Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Cordoba Granada Spanien Kastilien Aragonien Europas Amerika Spanien Portugal
§ 45. Die Apenninenhalbinsel oder Italien.
99
ä) Granada und Malaga, 130000 Einw., Ausfuhrhafen von
Südfrüchten und Wein. Im Innern die Hauptstadt Granada, zur
Zeit der Mauren viel volkreicher.
5. Die n. Außenlandschaften:
a) Äragotiten, auf beiden Seiten des Ebro, mit der einzig be-
deutenden Hauptstadt Zaragoza, 100000 Einw.
d) Asturien, von wo einst die Eroberung Spaniens und die
Kämpfe gegen die Mauren ausgingen.
B. Portugal, auf der atlantischen Abdachung der Halbinsel ge-
legen, war von jeher, da es gegen das Hinterland abgeschlossen ist, auf
das Meer angewiesen und hatte gleich nach der Erschließung des See-
weges auf dem Atlantischen Ozean und nach Indien eine kurze Zeit der
Blüte (Vasco da Gama, Magalhaens). Doch fehlte dem Volke die Aus-
dauer und Unternehmungslust, so daß es schnell zurückging. Jetzt haben
die Engländer viel vom Handel und sogar vom Bergbau in Händen.
Der zum Teil recht ergiebige Boden könnte viel mehr ausgenutzt werden.
Die Hauptstadt Lissabon, 360000 Einw., großer Handelsplatz. —
Porto oder Oporto, 170000 Einw., am Duero, inmitten reicher
Weinberge und daher Ausfuhrplatz des Portweins.
C. In den Pyrenäen liegt die kleine Bauernrepublik Andorra,
deren Bewohner, 6000 an Zahl, sich von Viehzucht (Schafe, Ziegen)
nähren.
§ 46.
Die Apenninenhalbinsel oder Italien.
1. Lage und Teile. Die Apenninenhalbinsel, welche das seit
1870 geeinte Königreich'italien umfaßt, besteht aus der zum Festlande
gehörigen Lombardifchen Tiefebene, der schmalen, langgestreckten eigent-
lichen Halbinsel und den großen Inseln Korsika, Sardinien, Elba, Sizilien,
, sowie einigen kleineren Inselgruppen. Die Grenzen der Tiefebene im
W., N. und O. sind die hier steil abfallenden Alpen. (Zähle die Teile
des Mittelmeeres auf, welche die Halbinsel einschließen!)
Die glückliche Lage Italiens in der Mitte jenes Meeres, das man
mit Recht das Weltmeer des Altertums genannt hat, und das im letzten
Jahrhundert sich diesen Namen wieder verdient hat, die gleich weite Ent-
fernung von der Straße von Gibraltar und dem Kanal von Suez, dazu
das Übergreifen in den Rumpf Europas, von dessen Ländern es durch die
wegsamen Alpen getrennt ist, hat der Apenninenhalbinsel zu allen Zeiten
der Menschengeschichte die denkbar günstigsten Vorteile für den Verkehr
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
§ 46. Die Apenninenhalbinset oder Italien.
103
hat Überfluß an Fischen und Korallen. Durch seine Lage ist Italien
für den Handel im Mittelmeer und nach Mitteleuropa begünstigt.
4. Bevölkerung. Wegen seiner günstigen Lage und Fruchtbar-
keit ist Italien seit den ältesten Zeiten von den verschiedensten Völkern
besetzt gewesen. Schon vor der Nömerherrschast waren von N. Gallier,
von S. Griechen eingedrungen. Nach dem Verfall des Römerreiches
fielen in der Zeit der Völkerwanderung viele germanische Stämme ein,
so besonders die Westgoten, Ostgoten, Langobarden, die mit den alten
Römern sich vermischten und den Kern der heutigen Bevölkerung, welche
also Romanen sind, bilden. Im S. gründeten Araber im Mittelalter auf
Sizilien ein Reich, die Normannen eroberten ganz Süditalien, während
der Papst den Kirchenstaat in der Mitte besaß. Durch die Kreuzzüge
erlebte der Handel der norditalienischen Städte einen großen Aufschwung,
deutsche Kaisergeschlechter suchten die Lombardische Ebene und Süditalien
zu behaupten. In der Neuzeit zerfiel das Land in eine Anzahl Klein-
staaten, bis es dem jetzigen Königshause Savoyen-Sardinien in rühm-
reichen Kämpfen gelang, das gesamte Gebiet zu vereinigen. Durch
Zusammenschluß mit Deutschland und Österreich zum Dreibunde hat
das Königreich Italien auch seine Stellung in Europa gesichert. Die
römisch-katholische Kirche herrscht fast ausschließlich.
5. Staaten und Städte. Außer der im mittleren Apennin
gelegenen kleinen Republik San Marino und dem, einen Stadtteil
Roms bildenden Vatikan, welcher Eigentum des Papstes ist, ist das
ganze übrige Land das Königreich Italien, welches in 16 Land-
schaften zerfällt.
Die wichtigsten Landschaften mit den dazu gehörigen bedeutenden
Städten (wiederhole das bisher von ihnen Gesagte!) sind:
1. In Norditalien:
a) Piemont (d. h. am Fuße der Berge). Turin, 335000 Einw.
— Alessandria, starke Festung.
d) Ligurien, einst das Gebiet der blühenden Handelsrepublik
Genua, 235 000 Einw., auf Anhöhen vom Meere ansteigend, mit
geräumigem Hafen.
c) Die Lombardei. Mailand, 490000 Einw., Hauptsitz der
italienischen Industrie, berühmter Dom aus Marmor. — Pavia,
einstige Hauptstadt des Langobardenreiches.
ä) Venetien. Venedig, 150000 Einw., liegt auf vielen kleinen
Inseln in den Lagunen, 9 km vom Festlande, ist auf Pfahlrosten er-
baut und hat vielfach statt eigentlicher Straßen Kanäle. Im Mittel-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
96
§ 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel.
Teil ist die Maladettagruppe mit dem Pic d'anethou,
34 00 m.
c) Im S. trennt die Sierra Morena, d.h. schwarzes Gebirge,
so genannt nach ihrem meist nnr gebüschartigen Wald mit dunklem, immer-
grünem Laube, die Kastilische Hochebene von der bedeutendsten Tief-
ebene der ganzen Halbinsel, der Andalusischen, vom Guadalquivir
(^großer Fluß) reichlich bewässert. Denn dieser erhält sein Wasser
von der mit ewigem Schnee bedeckten Sierra Nevada (--Schnee-
gebirge). Die Ebene, zu der die warmen Seewinde ungehinderten Zutritt
haben, ist daher außerordentlich fruchtbar. Auf den üppig grünen Weiden
werden feurige Rosse (das Lieblingstier des Arabers!) und wilde Stiere
gezüchtet, letztere zu den beliebten Kampfspielen der Spanier. In ganzen
Wäldern gedeihen herrliche Südfrüchte, z. T. afrikanische, wie Dattel-
palmen. Weizen, Wein, der durch die Sonnenglut besonders feurig wird
(Sherry), Zuckerrohr, Baumwolle, die Korkeiche werden angebaut. Der
Hauptstapelplatz für diese Erzeugnisse ist Sevilla, bis zu welcher
Stadt größere Dampfer gelangen können.
Diese Andalusische Tiefebene trennt im S. vom Meere die Sierra
Nevada, deren höchster Gipfel Mulahacen mit 3500 m der höchste
Berg der ganzen Halbinsel ist. Das Gebirge fällt steil zum Meere ab,
so daß nur ein schmaler, aber durch sein Klima sehr fruchtbarer Küsten-
streifen übrig bleibt, in dessen Mitte Malaga, Hauptausfuhrort für
den feurigen Wein, liegt. Die Erzeugnisse, die der Boden hier liefert,
erinnern schon an Afrika: die Zucht der Cochenille gedeiht auf dem
Opuntien-Kaktus, die Agave entwickelt ihren hohen Blütenstand aus der
Mitte der bodenständigen Rosette langer, stachelrandiger Dickblätter; die
afrikanische Dattelpalme findet sich hier und da zu lichten Wäldern vereint,
so bei Alicante. Nach N. geht das Gebirge allmählich in das Flachland
über; hier liegt, „ein Tautropfen im Rosenkranz," die alte Araberstadt
Granäda mit dem herrlichen maurischen Schloß, der Alhambra.
Infolge der großen Ausdehnung der Kastilischen Hochebene und ihrer
Randgebirge gibt es auf der Halbinsel außer den beiden genannten Tief-
ländern von Aragonien und Andalusien nur zwei Stellen, wo sich
schmale Küstenebenen hinziehen, in Portugal s. des unteren Tajo,
fruchtbar, aber durch die Nachlässigkeit der Bewohner wenig angebaut,
und am Ostrande um Valencia und Murcia. Diese letztere ist
durch die Araber in einen herrlichen Garten umgewandelt, der künstlich
aus den Küstenflüssen bewässert wird und reichlichen Ertrag an Reis,
Wein und Südfrüchten (Apfelsinen) liefert. Die Seidenraupe wird auf
den Maulbeerbäumen in großen Mengen gezüchtet.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Ortsnamen: Sevilla Malaga Afrika Alicante Kastilischen_Hochebene Aragonien Andalusien Portugal Valencia Murcia
98
§ 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel.
A. Spanien zerfällt in 49 Provinzen, neben denen aber auch
die alten Landschaftsnamen, wie Kastilien, Asturien, Estremadura u. a.
noch in Gebrauch sind.
1. Die beiden Kastilien, welche dem Kern des Landes und der
Schriftsprache, die im Lande selbst nur die kastilische heißt, den Namen
geben, umfassen Neu- und Altkastilien. In ersterem Madrid, 540000
Entw., fast in der Mitte des Reiches, in einer öden und einförmigen
Ebene, 650 m über dem Meere, am Manzanares, der im Sommer
meist austrocknet, Hauptstadt und Residenz, Universität. Von hier
führen nach allen Hafenstädten Eisenbahnen. Am Fuße des Gebirges das
Schloß und Kloster Escorial, von dem aus der finstere Philipp Ii.
sein gewaltiges Reich regierte, am Tajo das Lustschloß Aranjuez und
flußabwärts Toledo, die alte Hauptstadt Spaniens, einst berühmt
durch die Fabrikation von Schuppenpanzern und Klingen; dort residiert
der erste Erzbischof des Landes. Im S. Almaden mit großem Queck-
silber-Bergwerk.
2. Estremadura, an der portugiesischen Grenze, Weideplatz der
Merino-Schase, mit dem alten Kloster San Auste, wo 1558 Karl V.
seine müden Augen schloß.
3. Andalusien, die gesegnetste und bevölkertste Provinz Spa-
niens. Hauptstadt Sevilla, 150000 Einw., der Hauptausfuhrhafen
der fruchtbaren Andalusischen Ebene, dazu Fabrik- und Universitäts-
stadt. Nach der S.-Spitze zu Jerez, in dessen Umgebung der berühmte,
von den Engländern Sherry genannte Wein wächst. — Cadiz, eine
Gründung der Phönizier und älteste Stadt Europas.
Den Engländern gehört seit 1704 die kleine, starke Festung
Gibraltar auf einem, in die nur 16 km breite Meerenge vorspringen-
den Kalkfelsen; sie bildet den Schlüssel zum Mittelmeer.
4. Die ö. Außenlandschaften am Mittelmeer:
a) Katalonien, reich an Eisen und Steinkohle, die gewerb-
tätigste Provinz, darin Barcelona, 530000 Einw., Spaniens erste
Fabrikstadt.
b) Valencia mit gleichnamiger Hauptstadt, 215000 Einw.,
Fabriken für Samt und Seide, Handel mit Südfrüchten und Wein.
Gegenüber liegt die Inselgruppe der sehr fruchtbaren Balearen
mit einem der trefflichsten Häfen des Mittelmeeres, Mahon.
c) Murcia, eine sehr fruchtbare und schöne Landschaft, die
Hauptseidenprovinz, mit gleichnamiger Hauptstadt und dem Kriegshafen
Cartagena.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Toledo Estremadura Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Kastilien Asturien Estremadura Kastilien Madrid Manzanares Spaniens Weideplatz Sevilla Jerez Cadiz Europas Katalonien Barcelona Spaniens Valencia Mahon Murcia Cartagena
100
§ 46. Die Apenninenhalbmsel oder Italien.
gewährt. Das herrliche Klima und die von der Natur freiwillig ge-
botenen Früchte haben dazu bewirkt, daß Italien für viele Völker be-
gehrenswert und darum viel umstritten gewesen ist. Die seit den alten
Zeiten dort angesammelten Kunstschätze machen das Land zum Reiseziel
von aller Welt.
2. Bodengestaltung. Es ergeben sich drei natürliche Gebiete.
A. Die Lombardische oder Potiefebene, eines der frucht-
barsten Länder der Erde, ist größtenteils das Gebiet des Po, der als
tiefstes Rinnsal in dieser von dem Schwemmland der Alpenflüsse und
Gletscher allmählich ausgefüllten Ebene der Rest des ehemaligen Meeres-
bodens ist. Noch jetzt baut sich die Küste am Adriatischen Meere immer
weiter hinaus, die von den Flüssen mitgeführten Schuttmassen bilden
im Wasser lange Landstreifen (ähnlich den Nehrungen), hinter diesen
entstehen Lagunen, das sind flache, nach und nach versandende Strandseen.
Der Po entspringt auf ,den Westalpen am Monte Biso, durchfließt
in ö. Richtung die Ebene und mündet in einem Delta in das Adria-
tische Meer. Seine bedeutendsten, sehr wasserreichen Nebenflüsse empfängt
er von den Alpen, mährend diejenigen von den Apenninen wegen der
Kalknatur dieses Gebirges klein und wasserarm sind. Die linken Neben-
flüsse sind der Tessin Italien. Ticino) vom St. Gotthard, die Adda
und der Mincio, welche in herrlich zwischen hohen Bergen gelegenen
Seen, nämlich dem Langensee (italien. Lago maggiore), Eomer- und
Gardafee, ihre wilden Gewässer beruhigen. Trotzdem sind diese Flüsse
für die Ebene besonders im Frühjahr sehr gefährlich, so daß die Ufer
des Po durch Dämme geschützt werden müssen. Den Unterlauf des
Po begleitet die Etsch, in deren Tal seit alten Zeiten eine wichtige
Straße, jetzt Eisenbahn, entlangführt. Infolge der guten Bewässerung
und der warmen Sommer ist die Ebene reich angebaut. Der Ackerbau
liefert Weizen, Mais und im Podelta Reis; der Maulbeerbaum wird
für die Seidenraupe angepflanzt, daneben die Edelkastanie und der Öl-
bäum; zwischen den Bäumen rankt sich die Weinrebe, so daß das Land
stark bevölkert ist und eine bedeutende Anzahl größerer Städte aufweist.
Nach Frankreich vermittelt den Verkehr Turin (auf welcher Eisenbahn?),
nach der Schweiz und Deutschland Mailand auf der berühmten St.
Gotthard-Bahn. Mantua deckt als starke Festung den Zugang im
Mincio-Tal, sowie Verona den der Etsch. Bei Piacenza geht
die wichtige alte Römerstraße, die via Aemilia, jetzt Eisenbahn, über
den Po als an der letzten Stelle, ehe seine sumpfigen Ufer beginnen. Am
Adriatischen Meer liegt auf unzähligen kleinen Inseln die alte Handels-
stadt Venedig.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
§ 46. Die Apenninenhalbinsel oder Italien.
101
1
B. Die eigentliche Apenninenhalbinsel ist fast durchweg Ge-
birgsland. Das Gebirge, das sie der Länge nach in einem nach Sw.
offenen Bogen durchzieht, der Apennin, besteht aus grauem Kalkstein
und ist fast unbewaldet. Er beginnt am S.-Fuße der Seealpen, umfaßt
in einem Bogen den Golf von Genua, zu dem er schroff abfällt, und
wendet sich dann der Küste des Adriatischen Meeres zu, das er eine weite
Strecke begleitet. In diesem mittleren Teil, den wilden Abruzzen,
erhebt sich der höchste Berg, Gran Sasso d'jtalia (2900m). Von
der kleinen Halbinsel Monte Gargano aus biegt er nach Sw. ab
und endet an der Straße von Messina in dem Kap Spartivento.
Das im W. seines Bogens gelegene Vorland wird von kleineren Gebirgen
durchzogen, an deren Fuß sich bis zur Küste die durch das Schwemmland
der Flüsse, besonders des Arno und Tiber, gebildeten Tiefebenen von
Toskana und Latium hinziehen. Die Halbinsel zeigt sonst nur wenig
Tiefland. Im So. liegt die meist sandige Tiefebene Apulien, im
Nw. der schmale Küstenstreifen (Riviera, San Nemo) Ligurien, dessen
mildes Klima für Lungenkranke so günstig ist. Drei größere Ebenen
befinden sich an der Küste des Tyrrhenischen Meeres.
1. Das Tiefland des Arno, dessen Ufer von Olivenhainen
bedeckt sind, mit Florenz, der „Blumenstadt", reich an Kunstmerken,
bekannt durch die Fabrikation von Seidenwaren und feinen Strohhüten.
Der Unterlauf des Flusses und die ganze Küste ist sumpfig und erzeugt
das gefürchtete Malariafieber.
2. Das Tiefland des Tiber, des größten aber ungestümen
Flusses der Halbinsel. Diese Ebene, der natürliche Mittelpunkt der
W.-Küste, einst äußerst fruchtbar, jetzt sumpfig, war der Ausgangspunkt
des großen römischen Weltreiches. An der Stelle, wo der Fluß für
größere Fahrzeuge schiffbar ist, wurde Rom gegründet, seit 1870 Haupt-
stadt des geeinten Königreiches Italien und seit dem frühesten Mittelalter
Sitz des Papstes, voll von Denkmälern aller Zeiten. Im So. liegen
die auch wegen der Malaria gesürchteten Pontinischen Sümpfe.
3. Kampanien, der „Garten Italiens", ist der fruchtbarste Teil.
Aus der Ebene erhebt sich hart am Meere der noch fortwährend tätige
Vesuv (1300 m), dessen erster Ausbruch im Jahre 79 n. Chr. Geb. die
blühenden Badeorte Pompeji und Herkulaneum mit seiner Asche begrub.
An seinem Fuße in wundervoller Umgebung liegt Neapel, die volk-
reichste Stadt von ganz Italien; sie zieht sich vom reizenden Meeresstrande
die benachbarten Anhöhen hinauf.
C. Die Inseln. Die Insel Sizilien ist von der Sw.-Spitze
der Halbinsel durch die 31/2 km breite Meerenge von Messina geschieden
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]